Entwicklung
Der Kartenausschnitt des Jahres 1790 zeigt, dass sich im Stadtnorden zu dieser Zeit große Teiche befanden, eingebettet in unkultiviertes, überwiegend aus Heideland und Moor bestehendes Ödland. Es waren Fischteiche, die zeitweise zum Besitz des Grafen Anton Günther gehörten .
Viele Straßennamen in Ofenerdiek sowie der Stadtteilname selbst weisen noch heute darauf hin. Nach der Trockenlegung dieser Teiche Mitte des 19. Jahrhunderts begann am "Schwarten Moor" vereinzelt die Be-siedelung .
Zwischen 1865 und 1868 entstand die Eisenbahnstrecke von Oldenburg nach Heppens .
1907 wurde die erste Schule "Etzhorn - West " am Langenweg erbaut, das Gebäude (Haus Nr. 121) gibt es heute noch.
1914 brach der I. Weltkrieg aus und 1915/16 begannen die Bauarbeiten für eine Munitionsfabrik. Die Größe des "Königlichen Artilleriedepots" war beeindruckend: Es erstreckte sich vom Ofenerdieker Bahnhof bis zum Nordring und in östlicher Richtung bis fast zur Wilhelmshavener Heerstraße.
Das Depot wurde nach dem 1.Weltkrieg teilweise abgerissen oder es wurden Gebäude zu Wohnzwecken umgebaut. Der Bedarf an Wohnungen nahm zu, 1920 begann der Siedlungsbau in Ofenerdiek.
Am 21 . Mai 1923 wurde das Schulgebäude an der Lagerstraße mit 4 Klassen fertiggestellt und am 1. April 1924 übergab man den Bahnhof Ofenerdiek seiner Bestimmung. Im Jahre 1924 bekamen die ersten Wege Namen: Hauptstr. (jetzige Ofenerdieker Str.) , Haakestr. , (benannt nach dem Landwirt und Ökonom-en August Haake, der große Teile von Ofenerdiek ab 1903 rekultivierte), Winklers Gang (Lagerstr.), Streels-weg (Am Strehl), Postenweg (Bardieksweg) sowie Neu-er Weg (Stiekelkamp) und die Paul-Tantzen-Str. Bis Ende März 1926 waren schon über 150 Häuser gebaut, 4 Jahre später zählte Ofenerdiek bereits über 2000 Einwohner!
Anfang der 40 er Jahre wurde die Koopmann-siedlung errichtet, Ende dieses Jahrzehnts entstanden die Siedlungshäuser Am Stadtrand. Nach dem 2. Weltkrieg kamen über 40 000 Vertriebene und Flüchtlinge nach Oldenburg und suchten ein neues Zuhause. Durch große Wohnungsnot entstanden auch in Ofenerdiek und Alexandersfeld viele neue Häuser, die meisten in Eigenleistung und Nachbarschaftshilfe.
Diese Luftaufnahme aus dem Jahr 1952 zeigt eine dünne Besiedelung im Bereich Ofenerdieker Str./ Neu-südender Weg (oben rechts die heutige Grundschule).
Auf diesem Foto ist links der Langenweg mit dem "Swarte-Moor-See" zu sehen, einem Freizeit- und Erholungsgelände
Ab 1951 wurden die ersten Wasserleitungen verlegt, 1953 richtete man den Dorfplatz her und pflanzte Bäume. Auf diesem Platz fanden Schützen- sowie Sängerfeste und Osterfeuer statt, es war auch der Startpunkt für den herbstlichen Laternenumzug. Heute dient er als Jugendfußballplatz dem SVO und ist für die Bevölkerung durch die Stadt Oldenburg gesperrt.
1954 erhielt die Lagerstraße eine Teerdecke, zuvor war es ein Sandweg. Im Jahre 1958 weihten die Ofenerdieker das "Ehrenmal zum Gedenken der Gefallenen beider Weltkriege" auf dem ehemaligen Kinderspielplatz bei "Brötje" an der Paul-Tantzen-Str./ Ecke Ofenerdieker Str. ein. 1960 wurde die Planung einer Siedlung um den Norderdiek durch die Stadt beschlossen: Es ist das heutige "Getreideviertel".
1964 begann der Teilausbau der Ofenerdieker Str. und 1967 beschloss die Stadtverwaltung Ofenerdiek an das Kanalnetz anzuschließen. Im Mai 1972 begannen die ersten Kanalbauarbeiten am Stiekelkamp in Richtung Schule Lagerstraße.
Große Baugebiete wurden im laufe der Zeit erschlossen: Das "Bienenviertel" am Patentbusch, Oster- und Süderdiek, um 1980 der Bereich Zanderweg, Brassenweg, Karpfen-, Barsch- und Lachsweg. Die Baugebiete Kornblumenweg, Am Sande, Feldahornweg und Ostring folgten neben Elritzenweg und vielen kleineren Maßnahmen. Am 1. September 1980 wurde der Waldfriedhof nach jahrelangen Planungen seiner Be-stimmung übergeben.
Die Einweihung des Senioren-wohnstiftes Ofenerdiek erfolgte 1984, eine wunderschöne Wohn-anlage für über 170 Senioren und Bedürftige inmitten der Natur am Swarte-Moor-See.
Ab 2004 wurde das Gelände Am Alexanderhaus/ Hagel-mannsweg/ Alexanderstraße, welches zu Zeiten des Flugbetriebes nicht bebaut werden durfte, bebaut. Die Namensgeber der Straßen beziehen sich auf Baumeister vergangener Zeiten: Eiffel-, Schinkelstraße und mehr, hier ist ein Wohngebiet mit modernen Gebäuden und viel Grün entstanden. Im Bereich zur Alexanderstraße befindet sich ein Verbrauchermarkt und die Kita "Spurenleger" hat hier ihr Zuhause.
Der ursprüngliche Baustil in Ofenerdiek/Alexandersfeld geht mehr und mehr verloren. Als Beispiel dienen die ehemaligen Gebäuden des Munitionsdepots vom 1. Weltkrieg, welche damals mit viel Mühe und Schweiß zu Wohngebäuden umgebaut wurden, stehen nur noch sehr wenige. Der Zuzug in die Universitätsstadt Oldenburg hat die Immo-bilienpreise in die Höhe getrieben und bewirkt, dass die relativ großen Grundstücke mit Wohnobjekten bebaut werden, die weit über die ehemalige Wohnfläche hinaus gehen, nicht immer zur Freude der Nachbarn!